10 Tabus für dein Facebook-Marketing

23. Juni 2018 | Facebookmarketing

Facebook ist die Mutter aller sozialen Netzwerke. Quasi ein weltumspannendes Wohnzimmer. So herrlich verlockend, es sich einfach mit ein paar Freunden und Bekannten gemütlich zu machen, über Gott und die Welt zu diskutieren und nebenbei noch ein bisschen zu netzwerken.  Aber halt! Nicht jedes Thema ist dafür geeignet. Authentisches Marketing hin oder her – gewisse Dinge haben auf deiner Facebook-Seite nichts verloren. Welche Facebook Marketing Tabus das sind und warum diese auch auf deinem privaten Profil problematisch sein können, liest du in diesem Artikel!

Authentisches Marketing und Facebook – 10 Tabus

Authentizität bedeutet per definitionem: Echtheit im Sinne von „als Original befunden“. (Quelle: Wikipedia). Das bedeutet, dass du dich zeigen darfst. So wie du bist. Mit all deinen menschlichen Eigenschaften, Ecken und Kanten. Was so einfach klingt, ist in der Praxis mit allerlei Stolperfallen verbunden.

Facebook und seine Dynamik verleiten sehr leicht dazu, unüberlegt Inhalte zu posten. Weil es vielleicht Spaß macht, oder es dich in diesem Moment emotional bewegt. Weil die anderen es auch tun – der menschliche Herdentrieb lässt grüßen. Dabei wird schnell vergessen, dass wir uns immer noch im Internet befinden. Und auch wenn unser virtuelles Wohnzimmer noch so kuschelig und sicher erscheint – der Schein trügt.

Grundsätzlich steht dir natürlich frei, welche Inhalte du teilen möchtest, solange sie den Nutzungsbedingungen von Facebook entsprechen. Wenn du eine Facebook-Seite für dein Unternehmen betreibst, solltest du dir über eines im Klaren sein: Alles, was du privat postest, ist unweigerlich mit deinem Businessauftritt verknüpft.

Durch die Impressumspflicht bist du gezwungen, deine Identität preiszugeben. Jeder Nutzer muss nachvollziehen können, wer hinter einer offiziellen Geschäftsseite steht. Deswegen zeige ich dir heute 10 Facebook Marketing Tabus, die auf deiner Business-Seite nichts verloren haben (und dadurch auf deinem privaten Profil ebenfalls bedenklich sein können).

authentisches Marketing Tabus

Tabu #1: Politischer & religiöser Inhalt

Politik und Religion sind brandheiße Themen. So emotionsgeladen der Inhalt auch sein mag: Auf deiner Business-Seite hat er nichts zu suchen – authentisches Marketing hin oder her. Die Gefahr, unbeabsichtigt einen Shitstorm loszutreten ist hoch. Und dem musst du als kleines EPU erstmal standhalten! Auch wenn dadurch deine Reichweite explodiert: Ist der Ruf erst ruiniert … du weist schon 😉

Tabu #2: Private Verkaufsangebote

Wir alle verkaufen gerne Dinge übers Netz. Meist ist schnell ein Abnehmer gefunden und ein paar Euro sind verdient. Wer seine Anzeigen auf Facebook teilt oder den internen Marketplace verwendet, erreicht noch mehr potentielle Käufer. Nütze dafür dein privates Profil, aber nicht deine Business-Seite.

Private Verkaufsangebote verwässern rasch dein hochwertiges Angebot und führen zur Verwirrung potenzieller Kunden. Auch aus rechtlicher Sicht müssen Privatverkäufe im Internet eindeutig gekennzeichnet sein. Diesbezüglich kann der Verkauf eines alten Handys über deine Business-Seite unter Umständen problematisch werden.

Tabu #3: Verschwörungstheorien

Wenn du es darauf anlegst, langfristig deine Seriosität aufs Spiel zu setzen, sind Verschwörungstheorien ein guter Weg. Gerade im Energetikergewerbe wird sehr gerne um Aufmerksamkeit gebuhlt, indem fragwürdige Artikel von noch fragwürdigeren Seiten geteilt werden. Es gibt definitiv bessere Möglichkeiten, um deine Fans aufzuklären und deine Dienstleistung zu verkaufen.

Privat kannst du natürlich gerne glauben, was du möchtest. Wenn du davon überzeugt bist, dass die Erde eine Scheibe ist, dann ist das eben dein Ding. Überlege dir allerdings gut, ob es wirklich notwendig ist, deinen Glauben in deine Marketingstrategie aufzunehmen.

Tabu #4 Schlechte Laune

In meinem Facebook-Dunstkreis befindet sich eine Autorenkollegin, die ich nicht persönlich kenne. Ich folge ihrer Fanpage, da wir uns im Zuge einer Challenge vernetzt haben. Die Gute postet höchst selten. Aber wenn sie es tut, haben ihre Postings den Tonfall eines augenrollenden Smileys, der grade in einer Panade aus Sarkasmus und Ironie gewälzt wurde. Selbst wenn der Inhalt per se eigentlich positiv sein soll, schafft sie es, ihn so zu transportieren, dass ich unweigerlich die Stirn in Falten ziehe.

Jeder hat mal einen schlechten Tag, vielleicht auch mal eine miese Woche oder gar ein ganzes Monat. Und es ist auch völlig in Ordnung (und absolut menschlich) seinem Ärger angemessen Luft zu verschaffen – auch auf Facebook. (Die Betonung liegt hier auf „angemessen“ – Schimpftiraden und Kraftausdrücke sind dennoch ein No-Go)

Auch wenn es vielleicht dem authentischen Marketing in diesem Moment absolut entspricht: Dein Onlineauftritt sollte keine „dauerangepisste“ Grundstimmung haben. Das tut dir nicht gut und deine Fans werden das auch nicht lange mitmachen. Auch beißender Sarkasmus und schwarzer Humor sind nicht ganz unproblematisch und sollten nur wohl dosiert verwendet werden.

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Tabu #5 Die Mitleidstour

Das andere Extrem zu oben genanntem Fall ist, auf Facebook eine bittstellerische und mitleidshaschende Attitüde an den Tag zu legen. Mal ehrlich: Möchtest du bei jemandem kaufen, der dir permanent unter die Nase reibt, wie schlecht es ihm geht?

Dazu gehört auch das unkreative Betteln um Likes. Das ist kein authentisches Marketing, sondern absolut sinnfrei. Erzähl den Leuten doch lieber, WARUM sie dir folgen sollen, anstatt ihnen mit der Mitleidstour zu kommen.

Tabu #6 Aufdringlichkeit

Wir kennen sie alle: Jene Multi-Level-Marketing-Menschen, die einem permanent und ohne vorherige Einwilligung mit ihren tollen Produkten auf den Nerv gehen. Deren Qualität will ich gar nicht in Frage stellen, dafür das Vertriebskonzept. Dahinter steckt eine vom Mutterkonzern ausgearbeitete Strategie, meist noch untermalt mit ein bissl NLP: Manipulatives Verkaufen vom Feinsten und das genaue Gegenteil zu authentischem Marketing.

Wenn du von deiner Dienstleistung überzeugt bist und diese mit ordentlich Mehrwert untermauert wird, hast du so etwas nicht nötig. Schließlich musst du von einem einzigen Verkauf auch nur dich selbst ernähren und keine ganze Armee von Mitverdienern.

Natürlich kannst du auch online auf einen potentiellen Kunden zugehen, wenn er Interesse an deinem Angebot signalisiert hat, deswegen machen wir das alles doch 😉
Aber sieh bitte davon ab, marktschreierisch und manipulativ vorzugehen. Auch wenn es im Einzelfall funktioniert, schadet es langfristig deinem Ruf.

Tabu #7 Kinderfotos

Ich habe lange überlegt, ob ich diesen Punkt in die Liste der Facebook Marketing Tabus aufnehmen soll. Kinderfotos in sozialen Medien waren stets ein kontroverses Thema. Da ich immer häufiger beobachte, dass diese auch auf Business-Seiten Einzug halten, habe ich mich nun doch dafür entschieden.

Ein Kinderlachen ist unglaublich werbewirksam, schon klar. Wenn du allerdings keine Dienstleistung hast, die explizit auf dieses junge Publikum abzielt, solltest du davon Abstand nehmen. Aus zwei Gründen:

  • Kinder können dir keine Einwilligung erteilen, dass ihr Foto auf Facebook oder anderswo im Netz veröffentlicht wird.
  • Facebook-Seiten sind IMMER öffentlich, also auch außerhalb von Facebook einsehbar (etwa über die normale Google-Suche)

Das bedeutet im Detail, dass jeder Mensch, diese Fotos sehen kann. Auch jene Menschen, die Kinder so richtig toll finden. Die sich diese Fotos dann runterladen und Gott weiß was damit anstellen. Was jetzt wie eine oben genannte Verschwörungstheorie klingt, ist leider traurige Tatsache. Bereits 2015 warnte die Polizei davor, Kinderbilder in den sozialen Medien zu posten. (Externer Link)

Auch mimikama.at spricht sich deutlich dagegen aus, Kinderfotos öffentlich zu posten.

Wenn du aufgrund deines Angebot gar nicht darauf verzichten kannst oder deine Zielgruppe Kinder bzw. Eltern sind, wähle deine Fotos so, dass keine Gesichter zu erkennen sind.

Auf privaten Profilen greifen zumindest die Privatsphäreeinstellungen – vorausgesetzt du hast sie richtig gesetzt und nimmst nur Freundschaftsanfragen von Personen an, die du auch wirklich kennst. Dennoch bleibt ein Restrisiko. Dieses gilt im übrigen auch für deine ganzen anderen Fotos.

Tabu 8# Geklaute Inhalte

Egal ob es um Fotos, Texte oder ganze Blogs (!) geht: Im Netz ist Klauen salonfähig geworden. Frei nach dem Motto: „Ich nehme mir einfach, was mir nicht gehört!“ werden frisch fröhlich fremde Lorbeeren geerntet. Hauptsache es ist werbewirksam und erfüllt den Zweck.

Als Autorin bin ich bei diesem Thema natürlich besonders sensibel, denn auch die Ebook-Piraterie ist nach wie vor präsent. Ich möchte hier auch gar nicht zu sehr in die Tiefe gehen. Eigentlich sollten die zwei Stichworte „Urheberrecht“ und „geistiges Eigentum“ ausreichen.

Die Teilen-Funktion auf Facebook fällt selbstverständlich nicht unter Diebstahl, da hier ja automatisch die ursprüngliche Seite mit geteilt wird. Solltest du dir allerdings das Foto auf deinen Computer herunterladen, um es dann unter deinem Namen auf deiner Facebook-Seite zu veröffentlichen, dann setze bitte einen Link zur Ursprungsseite.

Tabu 9# Pseudoweisheiten & ausgelutschte Zitate

Dies ist eines der häufigsten Facebook Marketing Tabus. Was wären die sozialen Medien ohne Sprüche und Zitate? Vermutlich ziemlich langweilig. Manchmal finden sich darunter auch echte Sprachperlen, die es sich tatsächlich zu teilen lohnt. Leider ist der überwiegende Anteil so konzipiert, dass ihn auch ein 8-Jähriger mühelos versteht.

„Ich bin nicht auf der Welt, um zu sein, wie andere mich haben wollen!“
„Manche Leute müssen lügen, um selbst gut dazustehen“
„Das Schlimmste ist, angelogen zu werden, wenn du Wahrheit kennst!“

Das sind nur drei Beispiele, die mir laufend begegnen. Wenn du diese Pseudotiefsinnigkeiten unbedingt in deinem Privatprofil teilen möchtest, dann tu dir keinen Zwang an. Auf deiner Business-Seite sind sie allerdings fehl am Platz, außer deine Zielgruppe hat das Niveau eines 8-Jährigen 😉

Tabu 10# Private Diskussionen

Facebook-Marketing zielt darauf ab, Interaktion zu schaffen. Gehen die Diskussionen allerdings zu sehr ins Persönliche, sollte man als Admin rechtzeitig die Notbremse ziehen. Ich habe schon ganze Beziehungskriege auf Business-Seiten verfolgt und hatte dabei das dringende Bedürfnis, alle Beteiligten zum Psychologen zu schicken. Ein Like haben diese Seiten von mir allerdings nicht bekommen, da ich es ziemlich befremdlich und wenig seriös fand, was da abging.

Meiner bescheidenen Meinung nach ist es sowieso ein Unding, wenn Unstimmigkeiten schriftlich ausdiskutiert werden. Noch schlimmer wird es, wenn es öffentlich geschieht. Solltest du bemerken, dass sich eine private Diskussion auf deiner Business-Seite entspinnt, dann moderiere diese rechtzeitig. Ein freundlicher, aber bestimmter Verweis (Klärt das bitte irgendwo anders, aber nicht auf meiner Pinnwand!) ist immer noch besser, als die Gemüter hochkochen zu lassen. Im Zweifelsfall können Kommentare vom Administrator auch gelöscht werden.

Facebook Marketing Tabus: Die Zusammenfassung

Ich hoffe ich konnte dir mit meiner Liste ein bisschen Klarheit verschaffen, welche Dinge auf deiner Business-Seite nichts verloren haben. Ich habe dir noch ein praktische Übersichtsgrafik erstellt, die du dir mit einem Rechtsklick  und „Bild speichern unter“ ganz einfach downloaden kannst.

10 Facebook Marketing Tabus

Zum Abschluss gebe ich dir noch meinen eigenen Leitsatz mit auf den Weg: Wenn du dir nicht sicher bist, ob etwas zu persönlich für Facebook ist, dann ist es das meistens auch 😉

In diesem Sinne wünsche ich dir noch viel  Erfolg bei deinem Facebook Marketing!
Melanie von Textgespür